Versicherungen für Ferienimmobilien: Welche Sie wirklich brauchen
Besitzer von Ferienimmobilien stehen vor besonderen Herausforderungen, wenn es um den Versicherungsschutz geht. Zwischen zeitweisem Leerstand, wechselnden Mietern und erhöhten Risiken durch die Lage braucht es maßgeschneiderte Versicherungslösungen. Doch welche Policen sind unverzichtbar und welche optional? Unser Überblick hilft Ihnen, die richtige Entscheidung zu treffen.
Die Basis: Gebäudeversicherung mit speziellen Zusätzen

Die Wohngebäudeversicherung bildet das Fundament für den Schutz Ihrer Ferienimmobilie. Anders als bei selbst genutzten Hauptwohnsitzen müssen Sie bei Ferienhäusern jedoch auf einige Besonderheiten achten. Herkömmliche Policen decken oft längere Leerstände nicht ab oder haben Einschränkungen bei der gewerblichen Nutzung zur Vermietung.
Achten Sie daher auf folgende Punkte:
- Explizite Deckung für Ferienimmobilien mit gewerblicher Nutzung
- Schutz auch bei längeren Leerstandszeiten (mehrere Wochen oder Monate)
- Elementarschadenversicherung, besonders bei exponierten Lagen (Küste, Berge)
- Erweiterte Leitungswasserschäden-Deckung mit Frostschutz
Gerade der letzte Punkt ist entscheidend, da Frostschäden an Wasserleitungen in unbewohnten Ferienhäusern zu den häufigsten und kostspieligsten Schäden zählen.
Haftpflichtversicherung: Unverzichtbar bei Vermietung
Wenn Sie Ihre Ferienimmobilie vermieten, ist eine spezielle Haus- und Grundbesitzer-Haftpflichtversicherung unerlässlich. Sie schützt Sie, wenn Dritte durch Ihre Immobilie zu Schaden kommen – etwa durch einen losen Dachziegel oder eine defekte Treppenstufe.
Wichtige Merkmale einer guten Haftpflicht für Ferienimmobilien:
- Ausreichende Deckungssumme (mindestens 5 Millionen Euro)
- Einschluss von Vermietrisiken
- Abdeckung von Gewässerschäden (besonders bei Immobilien mit Pools)
- Schutz vor Rückgriffsansprüchen von Sozialversicherungsträgern
Hausratversicherung: Schutz für die Einrichtung
Bei möbliert vermieteten Ferienimmobilien empfiehlt sich eine spezielle Hausratversicherung. Diese deckt Schäden an Möbeln, Elektrogeräten und sonstiger Ausstattung ab – sei es durch Einbruch, Feuer oder Wasserschäden.
Bei der Wahl der richtigen Police sollten Sie beachten:
- Ausdrücklicher Einschluss von Vermietrisiken
- Schutz bei Vandalismus durch Mieter
- Versicherung von hochwertigen Einrichtungsgegenständen
- Regelungen zu Selbstbeteiligungen bei häufigen Schadenfällen
Oft unterschätzt: Mietausfallversicherung
Unvorhersehbare Ereignisse wie ein Wasserrohrbruch oder ein Brandschaden können Ihre Ferienimmobilie zeitweise unbewohnbar machen. Eine Mietausfallversicherung springt in solchen Fällen ein und ersetzt die entgangenen Mieteinnahmen. Besonders für Vermieter, die auf regelmäßige Einkünfte angewiesen sind, ist diese Absicherung sinnvoll.

Fazit: Maßgeschneiderte Lösungen statt Standardpolicen
Bei Ferienimmobilien ist ein individuell angepasstes Versicherungspaket unerlässlich. Standardversicherungen für selbstgenutzte Immobilien reichen meist nicht aus. Lassen Sie sich daher von einem Versicherungsfachmann beraten, der Erfahrung mit Ferienimmobilien hat. Die etwas höheren Prämien für spezialisierte Versicherungen sind eine lohnende Investition, um Ihre wertvolle Immobilie und Ihre Einnahmen optimal zu schützen.